Am kommenden Mittwoch, dem 18. Februar, beginnt die Fastenzeit und endet genau 40 Tage später. Für Christen ist es ein Zeitraum der Inneren Einkehr durch äußeren Verzicht, doch auch Nicht-Gläubige können dem Fasten einiges abgewinnen.

Heute ist Rosenmontag. Noch zweimal schlafen, dann ist die närrische Zeit vorbei und die Fastenzeit beginnt. Während der 40 Tage verzichten viele auf Genussmittel wie Nikotin, Alkohol, Süßigkeiten oder Fleisch. Diese Zeit lässt sich wunderbar nutzen um bewusst auf die Ernährung zu achten, der Körper wird es danken. Die Fastenzeit wird auch Passionszeit genannt, ein Ereignis das im Christentum einen wichtigen Stellenwert einnimmt. Sie wird begangen als Vorbereitung auf das höchste Fest, Ostern. Deswegen endet die Fastenzeit genau am Karsamstag, inoffiziell allerdings schon an Gründonnerstag, denn hier ist der Tag der Messe des letzten Abendmahls.

Warum 40 Tage

Die Dauer von 40 Tagen ist im Christentum nicht etwa eigenwillig gewählt, die Zahl hat in der Bibel eine wichtige Bedeutung. Die Sintflut zum Beispiel hat 40 Tage gedauert, 40 Jahre hingegen ist das Volk Israel durch die Wüste gezogen, 40 Tage und ebenso viele Nächte hat Jesu in der Wüste gefastet und genauso lange hat Moses in der Gegenwart von Gott auf dem Berg Sinai verbracht.

Dem Körper etwas gutes tun

Heute dreht es sich im Fasten nicht nur darum, den religiösen Gedanken weiter zutragen, sondern auch dem Körper etwas Gutes zu tun und bestimmte Dinge über einen festgelegten Zeitraum einzuschränken. Deswegen spricht man im Zusammenhang von Fasten auch von Enthaltung. Neben bestimmten Ritualen und dem Verzicht von Genussmitteln kann es zum Fasten auch gehören, Sexualität zu unterlassen und die Seele zu reinigen. Intensives Fasten kann darüber hinaus medizinisch begründet sein und soll den Körper vor Übersäuerung schützen und ihm Ruhe schenken. Dazu gehört nicht nur das Hungern als solches, sondern auch Bewegung an der frischen Luft und Meditation.

Innere Einkehr durch äußeren Verzicht

Fasten an sich ist weder inhaltlich noch äußerlich gebunden, es findet in vielen Religionen statt und hat immer im Kern etwas damit zu tun, seine Aufmerksamkeit auf etwas anderes zu richten und sich selbst Ruhe zu gönnen, um am Ende zu mehr Konzentration und einem bewussteren Leben zu kommen. Nicht umsonst ist der Begriff gotisch geprägt und bedeutet übersetzt „beobachten“ oder „bewachen“. Entscheidend ist hier die Willenskraft, egal ob für 40 Tage oder nur für ein verlängertes Wochenende. Bei intensiven Fastenkuren ist es allerdings wichtig, einen Arzt zu befragen und sich auch fachmännisch begleiten zu lassen, und dies nicht auf eigene Faust zu unternehmen, denn nicht für jeden Menschen ist intensives Fasten geeignet. Gerade chronisch Kranke, Schwangere, Kinder und ältere Menschen sind oft von den Fastengeboten ausgeschlossen.