Nach Erkenntnissen einer amerikanischen Studie, soll Diabetes Typ-2 neben der bekannten Auswirkungen auf den Stoffwechsel, zusätzlich Auswirkungen auf das Gehirn haben. Aber ist wirklich möglich, dass die Krankheit einen Rückgang der Gehirnmasse verursacht?

Allgemein bekannt ist, dass Typ-2-Diabetes den Blutzuckerspiegel des Körpers beeinflusst. Neu ist allerdings, dass die Stoffwechselkrankheit auch Auswirkungen auf unsere Denkprozesse hat und unser Gehirn, laut einer US-Studie, nachweislich schrumpfen lässt.

Fast jeder zwölfte Deutsche ist von einer Typ-2-Diabeteserkrankung betroffen. Durch die gestörte Regulation des Blutzuckerspiegels erhöhen sich in der Folge Blutfette und Blutdruck. Dies kann wiederum zu Durchblutungsstörungen führen. Gefäße verkalken und verhindern einen normalen Blutfluss, natürlich auch im Gehirn, welches darauf mit Verringerung der Leistung reagiert. Dies bestätigte nun eine Untersuchung der Perelman School of Medicine in Philadelphia. Wissenschaftler haben bei über 600 Patienten die Gehirngröße, die Dauer der Erkrankung sowie den Blutzuckerwert untersucht und verglichen. Dabei stellten sie fest, dass das Gehirn immer weiter schrumpfte, je länger der Patient an Typ-2-Diabetes litt und je höher der Blutzuckerspiegel war. Vor allem die graue Hirnsubstanz, auf der sich auch Nervenzellen befinden, bestätigte das Ergebnis nachdrücklich.

So schrumpfte die graue Hirnsubstanz bei Diabetespatienten um knapp ein Prozent im Vergleich zu gleichaltrigen Nicht-Diabetespatienten. Das bedeutet, dass das Gehirn eines Diabetikers in zehn Jahren um 20 Prozent mehr gealtert ist. Allerdings ist nicht nur die Verkalkung der Blutgefäße für das Ergebnis verantwortlich, auch die direkte Schädigung der Hirnzelle spielt eine Rolle.

Diesen Erkenntnissen nach könne auch eine Kontrolle des Blutzuckers einer Verkleinerung des Gehirns vorbeugen. Dies lässt sich aber nicht exakt nachweisen, da die Kernspin-Untersuchungen nur zu Beginn der Studie durchgeführt wurden. Es lässt sich lediglich festhalten, dass die Patienten, mit den besseren Blutzuckerwerten am Ende auch den geringsten Verlust an Nervenzellen hatten. So erhöhte sich die graue Hirnsubstanz pro 50 Einheiten um 0,5 Prozent. Aber nicht nur die Kontrolle des Blutzuckers sei ausschlaggebend, auch die Regulierung des Blutdrucks und der Blutfette spiele eine wichtige Rolle. Auf diese nehmen gesunde Ernährung und körperliche Bewegung den größten Einfluss. Deshalb gilt für alle Diabetes-Patienten: Gesund leben und Blutzucker kontrollieren.