ADHS – Das Aufmerksamkeits-Defizit-Hyperaktivitäts-Syndrom. Charakteristisch sind, wie der Name schon sagt, Unaufmerksamkeit und Überaktivität. Sprunghaftes, impulsives Handeln und ungewöhnliches Verhalten in sozialer Interaktion sind häufig.

ADHS-Patienten können ihre Aufmerksamkeit und Konzentration schwer aufrecht erhalten, weil sie die sie umgebenden Reize nicht richtig „filtern“ können. Diese Störungen führen in vielen Fällen zu emotionalen Problemen und Schwierigkeiten bei der persönlichen Entwicklung. Es gibt verschiedenste Auswirkungen des Syndroms, sowohl neuropsychologisch als auch neurobiologisch. Alle einzelnen Anzeichen können unabhängig voneinander oder in geballter Form auftreten, typabhängig.

Das „ADHS-Kind“?

Ungefähr 2-6% der Minderjährigen in Deutschland leiden unter ADHS. Meist wird das Defizit auch schon in dieser Zeit diagnostiziert. Es handelt sich aber nicht um eine Kinderkrankheit wie die Windpocken. Auch Erwachsene haben ADHS.
Erstens, weil die Krankheit nicht zwingend mit dem Älter werden verschwindet, vor allem wenn sie nicht behandelt wird. Zweitens, weil Das Syndrom durchaus auch erst in fortgeschrittenen Alter auftreten kann, auch wenn das seltener ist.

Es bleibt meist nicht bei der Störung

Gerade nach vielen Jahren mit der Störung, vor allem in unbehandelter Form, entwickeln viele Betroffene noch zusätzliche Probleme. Beispielsweise können die Reaktionen der Umwelt auf das abweichende Verhalten der Betroffenen zu starker psychischer Belastung führen. Depressionen, starke Unsicherheit und Unruhe, Abkapselung, Persönlichkeitsstörungen, soziale Isolation und Co. sind nur wenige Beispiele für Begleiterscheinungen der Krankheit.

Durch die Schwierigkeiten beim Konzentrieren, oft kombiniert mit Wahrnehmungsstörungen, haben ADHSler trotz überdurchschnittlich hoher Intelligenz oft Probleme, im Schul- oder Berufsalltag zurecht zu kommen. Ein strukturierter Alltag und Ordnung in vielerlei Hinsicht sind problematisch.

Eine Zivilisationskrankheit – aber deshalb nicht zu vernachlässigen

Die Faktoren, die zu ADHS führen, sind vielfältig und zu einem großen Teil durch die moderne Gesellschaft bedingt. Manche stehen fest, andere werden in der Fachwelt rege diskutiert: Schwangerschafts- und Geburtskomplikationen, einseitige Ernährung, Nährstoffmangel, Unverträglichkeiten, Allergien, Umweltbelastung, Reizüberflutung, Genetik.

Heute ist praktisch gesehen klar: Es gibt verschiedene Auslöser. Auch Stress, Bewegungsmangel, Darmstörungen und Übersäuerungen, und auch andere Einflüsse auf das Leben, können die Entwicklung von ADHS fördern. Die Behandlungsmöglichkeiten sind entsprechend vielfältig und müssen auf den Betroffenen abgestimmt werden. Verhaltenstherapie oder Medikation können sinnvoll sein, genauso aber auch eine Ernährungsumstellung oder eine Darmsanierung.