Nicht immer ist schlechte Mundhygiene schuld an unangenehmem Geruch aus dem Rachen. Ablagerungen von Speisebrei und Staus in Speiseröhre und Darmtrakt können ebenfalls Gründe für unguten Geruch sein. Manchmal sind sogar schlimmere Erkrankungen die Ursache – und der Geruch nur ein Symptom.

Zu einer guten Mundhygiene gehört neben dem Zähneputzen auch die Verwendung von Zahnseide und Mundspülungen. Damit ist schlechter Atem in den meisten Fällen kein Thema mehr. Allerdings kann Mundgeruch auch andere Ursachen haben, gegen die kein noch so gründliches Rachenspülen hilft. Auch kann der Geruch auf Erkrankungen des Verdauungstrakts hindeuten. Hier eine Auflistung verschiedener Ursachen:

1. Verschluckte Fremdkörper

Oft fällt es nicht auf wenn kleine Fremdkörper verschluckt werden. Meistens werden diese auch ohne Probleme wieder ausgeschieden. Doch kann es vorkommen, dass diese sich im oberen Teil des Verdauungstraktes verfangen. Dort behindern sie die Nahrung am vorbeikommen. Fremdkörper, die im Verdauungstrakt stecken bleiben, können im schlimmsten Fall einen Darmverschluss verursachen.

2. Magenkrebs

Krebserkrankungen im Magen sind meist nicht von eindeutigen Beschwerden begleitet. Schlechter Atem, Magenschmerzen, Fieber und andere Unannehmlichkeiten können aber darauf hinweisen. Der Krebs kann erblich oder ernährungsbedingt sein, auch Rauchen fördert ihn. Sollten ärztliche Untersuchungen diese Diagnose erbringen, sind chirurgische Eingriffe und begleitende Krebstherapien die Behandlungsweise.

3. Verkrampfte Speiseröhre

Probleme beim Schlucken, Husten, ständiges Völlegefühl können darauf hinweisen, das Nerven oder Muskeln in der Speiseröhre nicht richtig funktionieren. Die Folge: Wenn der Schließmuskel der Speiseröhre sich verkrampft, dann kann die Nahrung nicht in den Magen gelangen. Sie staut sich in der Speiseröhre. Ist das der Fall, ist ein operativer Eingriff erforderlich, wenn Medikamente zur Muskelentspannung nicht helfen.

4. Zwerchfellbruch

Vor allem bei Menschen im höheren Alter kann es passieren, dass der Magen durch das Zwerchfell in den Brustraum bricht. Schmerzen und Druck in der Brustmitte sind Indikatoren, die eine Speiseröhrenspiegelung und diverse Röntgenuntersuchungen beim Arzt rechtfertigen. Es können dann entsprechende Medikamente oder in seltenen Fällen auch Operationen nötig werden.

5. Sodbrennen

Wird der Mundgeruch von brennenden Schmerzen in der Brustmitte begleitet, könnte es sich um Sodbrennen handeln. Der schlechte Atem kommt dann daher, dass Speisereste mit der Magensäure zurück in die Speiseröhre gelangen. Eine Spiegelung der Speiseröhre und des Magens kann hier Klarheit bringen, gegebenenfalls sind Säure hemmende Medikamente und eine veränderte Ernährung die Lösung.

6. Entzündung der Magenschleimhaut

Die Magenschleimhaut leidet vor allem unter übermäßigem Alkoholkonsum und Rauchen, kann aber auch bei Lebensmittelvergiftungen und der Einnahme bestimmter Medikamente geschädigt werden. Als Folge entzündet sich die Schleimhaut, was starke Schmerzen im oberen Teil des Bauches, und eben auch Mundgeruch, hervorruft. Gewebeproben oder Magenspiegelungen können diese Erkrankung sichtbar machen. Entzündungs- und säurehemmende Medikamente können helfen, dazu sollte der Lebensstil überdacht werden, um zukünftigen Entzündungen präventiv vorzubeugen.

7. Ausbuchtungen in der Speiseröhre

Die Ursache für unangenehme Gerüche in Mund und Nase können kleine Divertikel in der Schleimhaut der Speiseröhre sein. In den Ausbuchtungen können sich Speisereste festsetzen. Das kann, wenn diese anfangen sich zu zersetzen, sehr unangenehm riechen. Durch eine Röntgenuntersuchung und eine Endoskopie sind die kleinen Ausbuchtungen aufspürbar. Wer oft das Gefühl hat, sich räuspern und husten zu müssen, schwer schlucken kann oder immer einen „Kloß im Hals“ hat, dessen Geruchsproblem könnte daher stammen.