Migräne sind nicht einfach nur Kopfschmerzen. Es handelt sich um eine komplexe Erscheinung, die sich in verschiedene Phasen aufteilt und teilweise extreme, lebensgefährliche Folgen hat. Die Diagnose ist hier nicht einfach gestellt, denn es ist nur wenig über die innerlichen Abläufe der Körpers bei einer Migräne bekannt. Führt man sich allerdings einmal den üblichen Ablauf einer Attacke vor Augen, ist zumindest der Verdacht schnell bestärkt oder widerlegt.

Stress, Schlafmangel, wenig Flüssigkeitsaufnahme, Reizüberflutung, Wetterumschwünge, Medikamentennebenwirkungen – Migräne hat viele mögliche Auslöser. Was genau im Gehirn daraufhin passiert, ist bisher nicht genau geklärt. Die Ursachen bleiben im Dunklen. Trotzdem ist das Mysterium Migräne nicht zu vernachlässigen: Nicht umsonst wird das Stichwort „Migräne“ gerne in Kombinationen mit Ausdrücken wie „Attacke“ oder „Anfall“ verwendet. Die Symptome sind heftig und sehr unangenehm.

Migräne oder einfach nur Kopfschmerzen?

Um Migräne zu diagnostizieren sind vor allem Art, Stärke und Häufigkeit der Attacken relevant. Eine neurologische Untersuchung ist dennoch Pflichtprogramm. Weitere Untersuchungen können bei Verdacht auf andere Krankheiten nötig werden, sind aber keine Routine. Ein Anfall kündigt sich meist vorher an. Manchmal nur einige Stunden im Voraus, manchmal auch einige Tage. Stimmungsschwankungen und Gereiztheit, Müdigkeit können in dieser so genannten Prodromalphase Warnsignale sein.

Es folgt schleichend und oft erst unbemerkt die „Migräneaura“, die Probleme mit der Wahrnehmung, vor allem der Visuellen, mit sich bringt. Lähmungserscheinungen kommen vor, es kann auch das Sprachvermögen betroffen sein. Besondere Vorsicht ist angesagt, denn auch Gleichgewichts- und Orientierungsprobleme können auftreten, was gerade im Straßenverkehr verheerende Folgen haben kann. Es gibt verschiedene Arten von Migräne, die teilweise mit, teilweise ohne Aura auftreten.

Anschließend folgen die bekanntesten und häufigsten Symptome einer Migräne: Starke Kopfschmerzen, oft einhergehend mit Übelkeit und Erbrechen. Lärm- und Lichtempfindlichkeit sind in dieser Phase typisch. Meist sind die Schmerzen bei einem Migräneanfall halbseitig im Stirnbereich. Es ist ein pulsierender Schmerz, der bei Bewegung schlimmer wird.

Es gibt auch die Möglichkeit, dass eine Migräne neben ihren üblichen Symptomen zu weiteren Effekten führt: Lähmungen im Gesicht oder sogar in einer kompletten Körperseite,  minutenlanges Erblinden, Doppeltsehen. Normalerweise hält ein Migräneanfall zwischen einigen Stunden und drei Tagen an. Sonderformen der Migräne können aber auch länger andauern. In seltenen Fällen können sogar migränöse Infarkte und epileptische Anfälle mit der Migräne einhergehen. Von einer chronologischen Migräne kann man sprechen, wenn sie an mehr als zwei Wochen im Monat auftritt.