Viele treiben Sport, um den Arbeitsalltag hinter sich zu lassen und einfach abzuschalten. Joggen, Nordic Walking oder Fitnessstudio stehen bei vielen mehrmals in der Woche im Terminkalender. Doch nicht immer sind die gängigen Sportaktivitäten auch die besten, wie der Schweizer Sportmediziner Dr. Stefan Sannwald nun festgestellt hat. Denn besonders Wandern entspannt Körper und Geist noch effektiver.

Auch Hänschen klein wusste im gleichnamigen Kinderlied schon, dass Wandern über Stock und Stein eine willkommene Alternative zu Entspannung des Körpers ist. Nun hat mit Dr. Stefan Sannwald ein Eidgenosse auch wissenschaftlich belegt, dass Wandern vielen Risiken vorbeugt. Und der muss es ja wissen. Schließlich kommt er aus dem Land mit den meisten Bergen in Europa.

Schweizer halten sich mit Wandern fit

Für viele Schweizer für besonders in den Herbstmonaten der Weg hinaus in die Natur. Fast 30 Prozent aller Eidgenossen schnüren sich dann, wenn die Blätter bunter werden und von den Bäumen fallen, die Wanderstiefel und erfreuen sich an den Bergen und Wäldern, die vor ihrer Haustüre liegen. Das ist nicht nur eine willkommene Abwechslung zum Arbeitsalltag, sondern schützt zudem vor diversen Gesundheitsrisiken. Denn Herz, Kreislauf und Stoffwechsel werden beansprucht und fit gehalten.

Amas Hoehenstudie belegt positive Wirkung

Aber nicht nur für wichtige Organe und Abläufe des menschlichen Körpers ist Wandern gut, auch verringert es die Anfälligkeit für sogenannte Zivilisationskrankheiten. Wie eine österreichische Studie belegt, verringerten sich bestimmte Risikowerte nach drei Wochen Wanderurlaub deutlich. Denn alle Teilnehmer hatten vor dem Aufenthalt das sogenannte Metabolische Syndrom, d.h. sie litten unter Bluthochdruck, hatten erhöhten Blutzucker oder Blutfette sowie Übergewicht. Nach der Rückkehr sank der Blutdruck durchschnittlich um 20 mm HG und pendelte sich auch in den Monaten danach auf diese Werte ein. Dies kommt daher, dass Wandern nur eine geringe Ausdauerbelastung darstellt.

Aber nicht nur der Blutdruck sank, auch das Gewicht reduzierte sich während der drei Wochen um zwei Kilogramm und das ohne Diät. Denn nicht nur beim Joggen verbraucht man Energie, auch beim Wandern ist der Kalorienverbrauch auf einem ähnlichen Niveau. Denn auch über Stock und Stein bewegt der Wanderer sein eigenes Körpergewicht und trägt zumeist noch Proviant und dickere Kleidung. Auch die gelaufenen Strecken sind oftmals wesentlich länger.

Geringere Belastung als bei anderen Sportarten

Ein weiterer Vorteil des ausgelassenen Naturbesuchs ist die geringere Beanspruchung der Gelenke. Lediglich beim Absteigen des Berges oder des Hügels werden die Kniegelenke stark belastet, nämlich mit dem kompletten Körpergewicht. Daraus resultiert eine Erweichung der Muskeln, die die Gefahr, dass man umknickt oder stürzt, erhöht. Auch eine Entzündung entsteht schneller. Deshalb gilt für Stefan Sannwald: „Aufwärts wandern, abwärts fahren“.

Link zur Quelle auf blick.ch und zur Amas Höhenstudie.